„Ich will diesen Hasen!“ – Die Mittel- und Oberstufentheater AG

Haltet den… Hasen!  – Ein Stück von Daniel Stenmanns, aufgeführt von der Mittel- und Oberstufentheater AG des RGW am 19. und 20.02.17

 

„ICH WILL DIESEN HASEN!“, brüllt der Gangsterboss Ivan Ivanow seinen Geiseln entgegen, die sich verschüchtert im hinteren Teil der Bühne befinden. Der Zuschauer ist kurz irritiert, warum Ivanow wegen eines Stofftiers die Geiseln mit einer Waffe bedroht. Die Irritation weicht jedoch schnell der Neugier, diese Aktion aufzuklären. Genau das passierte in den nächsten zwei Stunden, die Rückblende beginnt. Im Hotel Zweite Heimat treffen die skurrilsten Personen aufeinander. Die Hotelerbin, der vorgeworfen wird, ihren Mann um die Ecke gebracht zu haben, spekuliert, welche ihrer Gäste die Hotelkritikerin ist und tappt in so manches Fettnäpfchen. Rainer Barth, der Portier, ein arbeitsscheuer, aber umso neugieriger Zeitgenosse, mischt sich gerne in alle Angelegenheiten ein und bringt sich auf diese Weise in Schwierigkeiten. Herr und Frau Bremer befinden sich in den Flitterwochen und haben mit ihrem Alltag als Paar zu kämpfen. Drei Freundinnen, die nach ihrem Abitur den wohlverdienten Urlaub genießen, bemerken, dass sie sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und Lebensvorstellungen haben. Der lebensmüde Marcel Böhm lässt nichts unversucht sich umzubringen, scheitert aber jedes Mal auf klägliche Weise. Dazu kommt dann noch Ivan Ivanow, ein möchtegern Gangsterboss mit seinen beiden unterbelichteten Bodyguards, die aber das Herz am richtigen Fleck haben. Ivanow wird gleichzeitig von zwei Damen verfolgt – der Oberkommissarin Regine Klaaßen, die ihm den Tod an ihrem Kollegen anhängen will und der Killerin Svenja Beckmann, die noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Verbindendes Element ist der Stoffhase, der sowohl absichtlich, als auch unabsichtlich den Besitzer wechselt und von dem niemand bis zum Schluss genau weiß, was Besonderes in seinen Stoffbauch eingenäht ist. Das ist allerdings auch gar nicht so wichtig, denn diese Chaos- und Verwechslungskomödie mit gekonnt eingesetzten Slapstick-Einlagen lebt von den überspitzt und klischeehaft dargestellten Figuren und ihren Geschichten, die sich immer mehr verstricken und es immer wieder eine unerwartete Wendung gibt.

Einige SchülerInnen traten in mehreren Rollen auf – beispielsweise wurde der Gangsterboss Ivanow und der sexuell frustrierte Chris Bremer mit Sprachfehler vom gleichen Schauspieler verkörpert, genauso wie die tussige Abiturentin und die Killerin von der gleichen Schülerin dargestellt wurden. Auch die Hotelkritikerin und das Zimmermädchen bzw. die Hotelerbin und eine weitere Abiturientin waren Doppelrollen. Alle SchauspielerInnen zeigten eine wirklich überzeugende Leistung und eine bemerkenswerte Wandelbarkeit. Dies ist der Leiterin Ulrike Selch zu verdanken, die mit viel Zeitaufwand und Engagement die SchülerInnen motiviert hat, das Beste zu geben. Die Aufführung war wirklich ein Erfolg, der Abend unterhaltsam, das zahlreiche Publikum begeistert.