Pueblo 2014 von Victoria Geiger

Ich heiße Victoria und besuche mittlerweile die 11. Klasse des Remstalgymnasiums in Weinstadt.

Mit dem GAPP Programm meiner Schule habe ich im September im Rahmen eines Austausches insgesamt vier Wochen in Pueblo, Colorado (USA) verbracht. WĂ€hrend den drei Wochen, die wir uns in Pueblo aufhielten, wohnte ich bei den Nevole’s – Robin, eine alleinerziehende Mutter, mit ihren Töchtern Jessica, 18 – meine Austauschpartnerin, und deren Schwester Cheyenne, 14.

Wir wohnten in Pueblo West, circa 20 Autominuten entfernt von PuebloDowntown.

UngefĂ€hr zwei Wochen verbrachte ich mit Jessica an ihrer Schule, der Centennial High School. Dort hatte ich meistens meinen eigenen Stundenplan mit FĂ€chern, die ich mir bereits in Deutschland ausgesucht hatte, und die mir Frau Moosbrugger zu einem individuellen Stundenplan zusammenfĂŒgte.

Bei der Wahl entschied ich mich fĂŒr eher ausgefallenere FĂ€cher, die es soan meiner deutschen Schule in dieser Form nicht gibt und die ich gerne einmal ausprobieren wollte. So fiel meine Auswahl beispielsweise auf Geologie, Spanisch, Gitarre und Marketing. ZusĂ€tzlich ergriff ich die Chance einmal beim Autistenprogramm der Schule mitzuhelfen – was durchaus eine interessante Erfahrung war.

Dadurch, dass meine Gastmutter als Lehrerin fĂŒr Mathematik und Sport in der Schule arbeitete, konnte ich oft auch „hinter die Kulissen“ schauen und hatte mich an den typischen amerikanischen Schulalltag schnell anpasst.

Das große Sportangebot an der Schule hat mich von Anfang an fasziniert, obwohl ich selbst keinen Sport betreibe. Nach der Schule ging ich mit meiner Gastfamilie oft zu Volleyball-, Baseball, Softball-, Football-, oder Fußballspielen der JV- oder Varcity-Mannschaften der Centennial High. Meine Gastmutter war als MannschaftsĂ€rztin immer vor Ort, wĂ€hrend ich mich mit den Spielregeln der verschiedenen Spiele auseinandersetzte und mit Faszination das große Aufgebot der Cheerleader beobachtete –  fĂŒr mich als Deutsche etwas völlig Ungewohntes, was ich bisher nur aus den typisch amerikanischen Komödien kannte.

 

Trotz ihres straffenTagesablaufs nahm sich meine Familie die Zeit, mir die schönsten Flecken des Bundesstaates zu zeigen, ich genoss den Tagesausflug nach Salida, bei dem wir unter anderem eine Wanderung unternahmen, einen Ausritt mit Pferden machten und in der Hots Springs Therme baden gingen – nicht zu vergessen die leckeren Mahlzeiten. Mit Besuchen wie nach St. Elmo nehme ich nicht nur schöne Naturerinnerungen (inklusive Westernfeeling) mit, sondern auch kulturelle Erfahrungen. Viele historisch bedeutende StĂ€tten, die wir besichtigt haben, sind relevant fĂŒr meine letzten zwei Kursstufenjahre unddas Abitur. Das Ganze „live“ zu sehen, was man im Abitur behandelt, ist wie ich finde ist ein klarer Vorteil.

 

Bei meiner Gastfamilie hab ich mich immer wohl gefĂŒhlt und hatte auch immer das GefĂŒhl ein Teil der Familie zu sein.

Ich habees sehr geschĂ€tzt, dasssie so viel Zeit und Aufwand investiert hat, um meine Zeit so schön wie möglich zu machen. Viele nette GesprĂ€che mit Jessica ĂŒber unser gemeinsames Hobby Lesen, werden mir lange in Erinnerung bleiben.

Besondere Momente, die mir neben den zahlreichen AusflĂŒgen besonders gut gefallen haben, sind beispielsweise das gemeinsame Abendessen mit meinem „Gastonkel“ Chris, der extra fĂŒr mich ein leckeres Sauerkrautgericht gekocht hat, oder auch die gemeinsame Radtour mit Jessica und Robin, bei genialer Kulisse vor Colorados roten Felsen.

In der kurzen Zeit, die ich bei den Nevole’s verbrachte, habe ich mich so schnell an Sachen gewöhnt. Unser tĂ€glicher Schulweg in aller FrĂŒhe wird mir fehlen, genauso wie die restliche tĂ€gliche Routine, die fĂŒr mich zur Gewohnheit geworden ist: Das tĂ€gliche FrĂŒhstĂŒck in der Schule oder auch die zahlreiche Fahrten nach Beulah, um Cheyenne von der Schule abzuholen.

 

Unsere einwöchige Tour nach New Mexico war nicht zu unrecht ein langersehntes „Highlight“ unseres Trips. Nicht nur die spektakulĂ€ren PlĂ€tze wie die Tent Rocks, Sanddunes oder die Felshöhlen, sondern auch das Miteinander wĂ€hrend der Woche war ein tolles Erlebnis fĂŒr mich, denn so konnte ich auch die deutschen SchĂŒler besser kennenlernen. Wir haben uns zu einer wirklich tollen Gruppe entwickelt und sind auch nach dem Austausch öfter untereinander.Kulturelle Höhepunkte wie Taos Pueblo, Santa FĂ© oder Albuquerque werden mir vor allem durch die indianischen EinflĂŒsse in Erinnerung bleiben.

Ich wĂŒrde mich jederzeit wieder fĂŒr so einen Austausch entscheiden.

Mit meinen beiden Gastschwestern habe ich regelmĂ€ĂŸig Kontakt, ich hoffe dass ich sie bei GAPP 2016 in Deutschland wiedersehen werde!