Sozialpraktikum der Klassenstufe 9

In die Schule zu gehen bedeutet, nicht nur Fachwissen anzusammeln, sondern dabei auch die Chance zu haben, als Persönlichkeit zu reifen.

Eine Zeit, in der das besonders möglich ist, ist das Sozialpraktikum. Hier kommen ganz neue Lehrerinnen und Lehrer auf die Schüler zu. Es sind Menschen mit Lebenserfahrungen, die die meisten so nicht gemacht haben, auch die Lehrer am RG nicht. Von diesen Lebenserfahrungen können die Schüler in Klasse 9 profitieren.

Sie können sehen, wie Menschen mit Behinderungen umgehen.

Sie können in dem „Behinderten“ den Menschen erkennen, seine Fröhlichkeit und seine Grenzen.

Sie werden spüren, was es heißt, alt zu sein, dass das einerseits entlastend und andrerseits schwer sein kann.

Sie werden kranke Menschen kennen lernen, ihre Lebensgeschichte, ihre Hoffnungen und Sorgen.

Dabei können sie merken, was im Leben wichtig ist, auf was es wirklich ankommt.

Und sie werden Verantwortung für andere übernehmen und dabei vielleicht Fähigkeiten und Kompetenzen in sich entdecken, die sie so noch nicht kannten.

Sehr wahrscheinlich werden sie das als Bereicherung und als Erweiterung ihres Horizontes erfahren. Dann hat sich die Praktikumswoche für sie gelohnt und sie haben im vollen Sinne des Wortes gelernt.

Wie wird das ganz praktisch aussehen?

  • Jede neunte Klasse geht fünf Tage lang ins Sozialpraktikum.
  • Die zwei Hauptbereiche sind Einrichtungen für behinderte Menschen und Altenpflegeheime. Die Schüler arbeiten etwa 6-8 Stunden täglich mit.
  • Auf einer bestehenden Liste mit sozialen Einrichtungen in unserer Umgebung kreuzen sie Erst-, Zweit- und Drittwunsch an.
  • Die Lehrer, die die Praktikumsplätze organisiert haben, verteilen diese Plätze so gut es geht nach den Schülerwünschen. (Frau K. Baumann, Deutsch/Erdkunde; Frau Vosseler, Deutsch/Ethik)
  • Die Schüler nehmen dann selbständig Kontakt mit der zugewiesenen Stelle auf und klären alles Notwendige. Zum Beispiel: Wann soll ich mich vorstellen? Wie komme ich hin? Wie sind die Arbeitszeiten?
  • Einmal in dieser Woche werden sie voraussichtlich von einem ihrer Fachlehrerinnen besucht. Sie wird fragen, ob sie zurechtkommen und ob es irgendwo Probleme gibt. Sie wird sich dann auch noch mit dem verantwortlichen Mitarbeiter der Stelle unterhalten.
  • Während der Woche im Sozialpraktikum schreiben die Schüler und Schülerinnen in einem besonderen Heft ihre Erfahrungen auf, sie führen also Tagebuch. Daraus erstellen sie später einen Praktikumsbericht, den sie einem der drei Lehrer abgeben. Diese benoten ihn nicht, aber können ihn als unzureichend zurückgeben. Wenn sie ihn akzeptieren, wird im Zeugnis vermerkt, dass sie an einem Sozialpraktikum erfolgreich teilgenommen haben.
  • Alle Schüler sind während der Fahrten und beim Praktikum über die Schule versichert.

Zur Hangweide und nach Stetten kommt man mit der S2 bis Rommelshausen und dann mit dem Bus 211.

  • Nach der Woche in der sozialen Einrichtung trifft sich die ganze Klasse zu einem Auswertungsvormittag außerhalb der Schule. Zunächst wird dort gemeinsam gefrühstückt. Und dann sollen möglichst viele Erfahrungen besprochen und reflektiert werden: Was bleibt hängen? Welche Erkenntnisse waren neu und wichtig? Mit was seid ihr schlecht zurechtgekommen? Welche Schwierigkeiten habt ihr gemeistert?

Nun hoffen wir auf gute Erfahrungen und eine sinnvolle, bereichernde Woche!
C.Hauber